Autos raus aus der Altstadt?

Das Konzept der Stadtverwaltung für eine weitgehend autofreie Innenstadt stößt bei betroffenen Handwerksbetrieben und Gewerbetreibenden zu Recht auf Kritik. Die Handwerkskammer Halle fordert das richtige Augenmaß bei der Verkehrskonzeption, bei der das Ziel einer attraktiven Innenstadt nicht auf der Strecke bleibt. „Der Versuch, Innenstädte autofrei zu halten, mag zeitgemäß sein. Ob dies der richtige Weg ist, muss die Stadtverwaltung entscheiden. Allerdings dürfen Handwerksbetriebe nicht in ihrer Tätigkeit eingeschränkt werden. Wenn Handwerker noch mehr teure Sondergenehmigungen beantragen müssen, wächst Unmut und Bürokratie. Hier wäre eine generelle Ausnahmegenehmigung eine ideale Lösung“, sagt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle.

Die Handwerkskammer ist bereit, mit den Verantwortlichen der Stadt Halle das Projekt zu erörtern. Die Problematik ist auch aus anderen Städten im Bundesgebiet bekannt und wird größtenteils gewerbefreundlich gelöst. „Wir erhoffen uns eine unternehmerfreundliche Lösung von unseren Stadtvätern. Denn Handwerksbetriebe können doch nicht die Innenstadt meiden. Wer soll dann notwendige Reparaturen und Bauleistungen ausführen“, so Dirk Neumann.

Kleine Ulrichstraße in Halle
Kleine Ulrichstraße in Halle soll autofrei werden. Foto: Dguendel/commons.wikimedia.org/wiki/File:Halle_(Saale),_Kleine_Ulrichstra%C3%9Fe,_northern_part.jpg, CC-by 3.0


Jens Schumann
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