Bauhandwerker mit Herzblut

Ausbilder Bautechnik Maurer
@ HWK Halle

„Unser Anliegen ist hier, das Fachwissen des Bauhandwerkers zu wahren, um es an die kommenden Generationen weiterzugeben und den Azubis und Meisterschülern zu vermitteln,“ sagt Hagen Karnstedt, seit über 20 Jahren Maurer- und Betonbauermeister und seit 5 Jahren im BTZ. „Dabei ist es wichtig, die jungen Leute dazu zu motivieren, etwas zu schaffen und sich durchzubeißen.“ Ursprünglich wollte Hagen Karnstedt Zimmerer werden. Vielleicht trägt er deshalb den Zimmermannshammer bei sich – einfach praktisch, um mal schnell einen Nagel einzuschlagen oder herauszuziehen. „Mir wurde aber nahegelegt, die Baufirma meines Vaters zu übernehmen,“ erzählt er. „Ich habe mir dann bereits während der Maurer-Lehre fest vorgenommen, Meister zu werden. Nach zwei Jahren Berufspraxis habe ich dann die Meisterausbildung absolviert.“ Als selbständiger Meister zog er in die weite Welt hinaus und war an Bauprojekten auf allen Kontinenten beteiligt. „Das hat mich sehr geprägt. Ich habe viel dazugelernt, andere Menschen und Mentalitäten, verschiedene Handwerkstechniken und Arbeitsabläufe kennengelernt.“ Zurück in der Heimat begann er zunächst, nebenher als freier Dozent sein Wissen und seine Erfahrungen weiterzugeben. „Während der Dozententätigkeit habe ich festgestellt, dass ich als Ausbilder den jungen Menschen das Handwerk des Hochbaus beibringen möchte.“

Enrico Klopp ist seit 13 Jahren Meister im Maurer und Betonbau: „Wir versuchen, den Jugendlichen das Bauhandwerk so zu vermitteln, dass sie einen gewissen handwerklichen Stolz entwickeln. So anstrengend der Beruf körperlich auch ist, wenn ich mit Herzblut dabei bin, kann ich die erforderlichen Leistungen bringen. Man muss immer die Motivation haben, dazuzulernen – selbst als Meister.“ Auch Enrico Klopp ist nach langjähriger Selbständigkeit im Bereich Hochbau und Ausbau als freier Dozent tätig geworden und hat schließlich 2020 als Ausbilder im BTZ angefangen. „Ich möchte meine Erfahrungen und das, was ich gelernt habe, weitergeben. Ich bin schon als Kind auf Baustellen des elterlichen Betriebes herumgekrochen und hatte den Hochbau für mich entdeckt.“ Gleich im Anschluss an die Maurerlehre absolvierte er die Meisterausbildung und machte sich anschließend selbständig.

Beide Ausbilder sind Handwerker durch und durch, beruflich sowie privat. „Ich habe mir ein altes Haus gekauft. Das hat für mich Charakter und Geschichte und es motiviert mich, einen kleinen Diamanten daraus zu machen,“ schwärmt Hagen Karnstedt. „Dadurch bin ich auch privat ständig am Werkeln.“ Alte Gebäude fand er schon immer faszinierend. „Ich bin bereits in meiner Kindheit in alte Kirchen, Burgen und Schlösser gegangen, um die Steinmetz- und Maurerarbeiten zu bewundern.“ Diese Faszination ist bis heute geblieben. Die Handwerkskammer ermöglichte ihm die Zusatzausbildung zum Restaurator im Maurerhandwerk als Erweiterung zum Meister. „Hier geht es um historische Handwerks- und Sanierungstechniken, alte Materialien, Denkmalschutz und Denkmalpflege.“

Enrico Klopp absolvierte eine Zusatzausbildung zum Polier für den Tiefbau.  „Damit kann ich als gelernter Hochbauer auch die Straßenbauer-Ausbildung in den ÜLUs sowie die Sach- und Fachkundevorbereitung abdecken“, erklärt er.

Mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung bereiten beide Ausbilder noch bis Ende des Jahres die aktuelle Meisterklasse auf die Prüfungen vor. Am 13. Januar 2023 startet ein weiterer berufsbegleitender Meistervorbereitungslehrgang im Maurer- und Betonbauer-Handwerk.