Beim vorgesehenen Konzept auch an Handwerksbetriebe denken

Der Beschluss des Stadtrates von Halle (Saale) zukünftig auf eine autofreie Innenstadt zu setzen, stößt in den Handwerksunternehmen in der Region auf ein geteiltes Echo. „Die Mehrzahl der betroffenen Unternehmen sehen Probleme auf sich zukommen“, sagt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. Der Wegfall von Parkflächen kann dazu führen, dass weniger Menschen aus dem Umland in den Kernstadtbereich zum Einkaufen kommen. „Davon sind auch die Handwerksunternehmen mit Ladengeschäften, ich nenne beispielsweise Optiker oder Friseure, betroffen. Aber auch beim Bäcker oder Fleischer könnte sich die Anlieferung verkomplizieren. In den neunziger Jahren hat die Innenstadt gegenüber der „Grünen Wiese“ verloren. Der Beschluss hat das Potenzial, diese Entwicklung zu zementieren.“

Einige Firmen aus dem Umland, welche in Halle Reparatur- oder Wartungsarbeiten erledigen, haben ihm signalisiert, ihr Geschäftsgebiet möglicherweise an andere Stellen zu verlagern.

„Ich erwarte, dass die Konzeption der Stadtverwaltung, die den Beschluss jetzt umsetzen muss, genau solche Aspekte berücksichtigt“, so Neumann.

Hintergrund:

Im vorgesehenen Innenstadtbereich haben 118 Handwerksbetriebe, darunter 25 Friseure, 23 Kosmetiker, 12 Optiker und 9 Maß-/Änderungsschneider ihren Sitz.

Kleine Ulrichstraße in Halle
Foto: Dguendel CC-by 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Halle_(Saale),_Kleine_Ulrichstra%C3%9Fe,_northern_part.jpg