Messe Das war die mhm 2023

Nach einer Coronapause lockte die „mitteldeutsche handwerksmesse“ (mhm) erneut zehntausende Besucher in die Leipziger Messehallen.

mhm 2023
mhm 2023. Foto: Handwerksammer Halle

Auch politische Prominenz informierte sich über das Handwerk. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff stattete dem von den Handwerkskammern aus Halle und Magdeburg organisierten Kreativstand sowie weiteren Handwerkerständen einen Besuch ab. Dabei eröffnete er den Wettbewerb um die „Digitalen Erfolgsgeschichten“.

An einem gemeinsamen Messestand der Handwerkskammern Halle und Magdeburg präsentierten sich sechs Aussteller aus dem Bereich Kreatives Handwerk. Der Fokus lag bei den Handwerkern aus Sachsen-Anhalt aber nicht nur auf Kreativität, sondern auch auf Nachhaltigkeit. „Das Thema Nachhaltigkeit ist für mich sehr wichtig“, betont Metallkünstler Hein Wiese aus Tangerhütte. „Ich kombiniere alte und neue Materialien miteinander, baue aus alten Fundstücken etwas ganz Modernes“.

Langlebig ist das Holz bei Drechsler Günter Rose aus Langenweddingen. Aus regional gesammelten Holzresten und fertigt er Schreibgeräte, Lampenschirme und Ohrstecker. „Aus einem 120 Jahre alten Weinfass mache ich einen Stift, der noch einmal 100 Jahre hält,“ erzählt der 64-jährige mit einem Lächeln. „Wenn man historische Möbel restauriert, ist ja die Nachhaltigkeit bereits vorprogrammiert“, erklärt Peter Hohmann, Tischlermeister sowie Restaurator und Gestalter im Handwerk aus Bernburg. „So ist das bei altem Mobiliar, alten Türen und Fenstern. Im Neumöbelbereich baue ich multifunktionale und individuell angefertigte Möbel, die langlebig sind.“

Mit handgefertigten CNC- und Lasergravuren begeistert Sven Röder, gelernter Tischler und Grafikdesigner aus Weißenfels. „Wir setzen die individuellen Vorstellungen der Kunden um. Die Produkte sind zeitlos, passen in jede Epoche und zu jedem Anlass.“ Mit seiner Mit-Mach-Werkstatt ist er in Einrichtungen und auf Veranstaltungen unterwegs, um Kindern wie Erwachsenen das Hand-werk näher zu bringen.

Angela Kessler aus Magdeburg hat sich der Fantasie-Welt verschrieben. „Es ist ja bei allen Kostümen so, dass es sie in der Realität eigentlich gar nicht gibt, wie bei den Charakteren eines Videospiels.“ Sie fertigt aber nicht Cosplay-Kostüme an, sondern ebenso Outfits für Mittelaltermärkte sowie Hochzeitskleider. „Hochzeitskleider sind ja immer sehr einheitlich. Ich versuche da Raum für Individualität reinzubringen,“ beschreibt die gelernte Maßschneiderin und Kostümbildnerin. „Mein Antrieb ist die Fantasie, Dinge in die Welt zu holen, die sich bis dahin nur vorgestellt wurden, plötzlich realistisch zu machen und damit zum Leben zu erwecken.“

Der Kreativstand des Handwerks Sachsen-Anhalt wurde gefördert durch die Investitions- und Marketinggesellschaft mbH (IMG) des Landes Sachsen-Anhalt.