Handwerkswirtschaft Energiepreisschock bremst Handwerk

Die konjunkturelle Stimmung im Handwerk hat sich eingetrübt, ist aber wegen der positiven Meldungen aus den Bauhaupt- und Ausbauhandwerken noch gut.

Handwerkskammer-Präsident Thomas Keindorf (l.) stellte den aktuellen Konjunkturbericht vor. Bäckermeister Stefan Kirn ging auf die aktuelle Situation der Bäcker ein.
Handwerkskammer-Präsident Thomas Keindorf (l.) stellte den aktuellen Konjunkturbericht vor. Bäckermeister Stefan Kirn ging auf die aktuelle Situation der Bäcker ein. Foto: Handwerkskammer Halle

Die konjunkturelle Stimmung im Handwerk hat sich eingetrübt, ist aber wegen der positiven Meldungen aus den Bauhaupt- und Ausbauhandwerken noch gut. Die gefühlte allgemeine Stimmung ist jedoch über die Branchen hinweg negativ. „Nicht wenige Betriebe erwarten böse Überraschungen bei den Kosten in den nächsten Wochen“, sagt Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle. „Wenn nicht schnell gehandelt wird, drohen uns Betriebsschließungen.“

Zu den Konjunkturzahlen:

Der Geschäftslageindex liegt bei plus 30 und damit 14 Indexpunkte unter dem Wert des Vorquartals. Gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal (plus 49) ist das ein Einbruch um 19 Punkte. Die Konjunkturerwartungen der Betriebe waren deutlich rückläufig. Der Index der Erwartungen lag bei minus 37 (Vorquartal: minus 4, 1. Quartal 2022: plus 34). Die Entwicklung wird von den Betrieben mit Sorge gesehen: 6 Prozent der Befragten erwarten eine bessere, 48 Prozent eine schlechtere Geschäftslage (Index der Erwartungen: minus 37).

Die Zahl der Beschäftigten ist im 3. Quartal leicht um 500 auf 64.500 gestiegen. Gestiegen ist sie in den Ausbauhandwerken sowie den Handwerken für privaten Bedarf. Die Kfz-Handwerke und die Bauhaupthandwerke meldeten Beschäftigungsrückgänge.

Die Umsätze im Handwerk stiegen im 3. Quartal um durchschnittlich fünf Prozent. Das war allerdings nur nominales Umsatzwachstum, das vor allem auf der (teilweisen) Weitergabe von Kostensteigerungen bei Vorprodukten und Energie an die Kunden beruht.

Die Auftragsreichweiten sind um 1,0 Wochen auf 6,9 Wochen zurückgegangen. Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe liegt bei 83 (Vorquartal 84, Vorjahr 87) Prozent.

Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist praktisch stabil. Sie stieg im 3. Quartal um fünf auf 13.344. Gegenüber dem Vorjahresquartal sind es 29 Betriebe weniger.

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