Entlastung für Friseure und Kosmetiker

Friseursalon
Friseursalon. Foto: Positive_Images/pixabay

Lockerungen bei Veranstaltungen und Testpflicht

Die ab dem 14. Juli 2021 geltende Änderung der 14. Eindämmungsverordnung im Land Sachsen-Anhalt bringt für das Handwerk eine wichtige Erleichterung: Die Zehn-Quadratmeterregelung, die auch für Friseur- und Kosmetiksalons galt, entfällt. In der vergangenen Woche hatte die Handwerkskammer Halle vom Land die Abschaffung dieser Regel gefordert. Es gelten weiterhin Hygieneregeln wie die Einhaltung von Mindestabständen (1,5 Meter) und Maskenpflicht.

Dazu sagt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle:

„Wir begrüßen, dass die Landesregierung die Signale des Handwerks ernst genommen hat, denn gerade Friseure und Kosmetiker sind durch das faktische Berufsverbot, das ihnen für mehrere Wochen auferlegt wurde, stark angeschlagen. Durch die Streichung der sogenannten Zehn-Quadratmeterregelung müssen beispielsweise in Friseur- und Kosmetikbetrieben keine Stühle mehr zwangsweise frei bleiben.“

Weitere Neuregelung:

Berufliche, dienstliche oder geschäftliche Veranstaltungen können mit bis zu 50 Personen ohne Vorlage eines negativen Corona-Tests durchgeführt werden.

Für Friseure und Kosmetiker: Was ist weiterhin wichtig zu wissen?

Weiterhin verpflichtend ist das Führen von Anwesenheitslisten (§10 Abs. 2). Diese müssen folgende Daten enthalten:

  • Vor- und Familiennamen,
  • die vollständige Anschrift,
  • die Telefonnummer sowie
  • den Zeitraum und
  • die Adresse des bedienenden Salons.

Eine digitale Kontaktdatenerhebung, bei der die erfassten Kontaktdaten im Bedarfsfall der zuständigen Gesundheitsbehörde kostenfrei in einem von ihr nutzbaren Format zur Verfügung gestellt werden kann, ist zulässig.

Die Vorgaben der jeweiligen Berufsgenossenschaften sollen zusätzlich berücksichtigt werden. Die Arbeitsschutzstandards der BGW werden gegenwärtig überarbeitet; somit haben die bisherigen zunächst weiter Gültigkeit. Das betrifft auch das Trages eines Mund-Nasen-Schutzes sowohl für Kunden wie auch für Mitarbeiter.

Aktuelle Verordnungen

Fragen wegen Corona? 0345 2999-221

Pressemitteilung der Staatkanzlei:

Sachsen-Anhalt ermöglicht Großveranstaltungen unter Auflagen

Insbesondere im Sport- und Kulturbereich werden künftig Veranstaltungen mit deutlich mehr Zuschauern möglich sein. Damit setzt Sachsen-Anhalt mit der aktuellen Eindämmungsverordnung den jüngsten Beschluss der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien um. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz am Austragungsort einen Schwellenwert von 35 unterschreitet und die zuständige Gesundheitsbehörde zustimmt. Die zulässige Zuschauerzahl ist für die Veranstaltungsstätte anhand der jeweiligen örtlichen Kapazitäten festzulegen, wobei bei mehr als 5.000 Zuschauern nicht mehr als die Hälfte der bei Höchstbelegung der jeweiligen Veranstaltungsstätte zugelassenen Zuschauern der Zutritt gewährt werden darf. Insgesamt sind Veranstaltungen mit bis zu höchstens 25.000 Zuschauern erlaubt. Vorausgesetzt wird ein negatives Testergebnis, der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung. Zudem ist ein Anwesenheitsnachweis zu führen, der regelmäßig über die Personalisierung von Tickets zu gewährleisten ist. Um die Einhaltung des Mindestabstands sicherzustellen, sind vor Ort zusätzliche Vorkehrungen zu treffen wie der Ein- und Auslass über Time-Slots. Zuschauer haben auf den Verkehrs- und Gemeinschaftsflächen einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, der am Sitzplatz abgenommen werden darf.

Die Änderung der 14. Eindämmungsverordnung tritt am 14. Juli 2021 Kraft und gilt bis zum 5. August 2021.

Weitere zentrale Änderungen:

Die Testpflicht wird in weiteren Bereichen gelockert. Landesweit genügt es zukünftig, in Hotels lediglich bei Ankunft ein negatives Testergebnis vorzulegen. Die Pflicht, sich während des Aufenthaltes alle 72 Stunden testen zu lassen, entfällt. Berufliche, dienstliche geschäftliche oder vergleichbare Veranstaltungen können mit bis zu 50 Teilnehmenden ohne Vorlage eines negativen Testergebnisses stattfinden.

Zudem können die Landkreise und kreisfreien Städte weitere Ausnahmen von der Testpflicht regeln, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 35 an zehn aufeinander folgenden Tagen unterschreitet. Bei der Ermittlung des Zeitraumes kann die Zeit vor Inkrafttreten der neuen Verordnung berücksichtigt werden. Gelockert werden kann die Testpflicht in folgenden Einrichtungen und Angeboten:

  • Soziokulturelle Zentren, Bürgerhäuser, Seniorenbegegnungsstätten und -treffpunkte und Angebote der Mehrgenerationenhäuser
  • Spielhallen und Spielbanken, Wettannahmestellen
  • Tierhäuser und andere Gebäude in Tierparks, zoologischen und botanischen Gärten sowie ähnlichen Freizeitangeboten
  • Indoor-Spielplätze
  • Saunen und Dampfbäder.

Bei Großveranstaltungen mit über 1.000 Besuchern kann hingegen nicht von der Testpflicht abgewichen werden.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff appelliert in diesem Zusammenhang nochmals an die Menschen in Sachsen-Anhalt, sich impfen zu lassen. „Impfungen sind wichtiger denn je. Zum einen bieten sie einen sehr guten individuellen Schutz vor einer Erkrankung mit dem Coronavirus und zum anderen tragen sie zu einer nachhaltigen Eindämmung der Pandemie bei.“

„Wir bleiben bei unserem besonnenen Weg, Schritt für Schritt und angemessen auf die aktuelle pandemische Lage zu reagieren“, sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne. „Unsere Anstrengungen müssen weiterhin auf das Erreichen einer höchstmöglichen Impfrate im Land gerichtet bleiben. Dabei sind wir mit nahezu zwei Millionen verabreichten Impfungen auf einem guten Weg“, so Grimm-Benne weiter.