Preisverleihung Azubi4ID Erster Platz fürs Handwerk geht an vietnamesische Azubis aus dem Burgenlandkreis

Wer hat die besten digitalen Ideen, um die Ausbildung zu erleichtern oder Arbeitsprozesse zu verbessern? Das Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt und die vier gewerblichen Kammern suchten digitale Ideen von Auszubildenden.

Am 31 Mai 2024 gaben sie auf einer Festveranstaltung im Magdeburger Roncalli-Haus die Preisträger des Wettbewerbs Azubi4ID bekannt. Platz Eins wurde zweimal vergeben: Für das Handwerk siegten Pham Yen Vy und Do Thi Thu Hoan, die in der Konditorei Block in Klosterhäseler den Beruf Konditorin lernen. Für den Bereich Industrie konnten sich Iven Schlenther, Jonas Wiegand, Damian Peters von der MÜNSMEDIA GmbH in Magdeburg durchsetzen, die den Beruf des Fachinformatikers lernen.

Um den Wandel im Sinne der Beschäftigten zu gestalten, braucht es innovative Ideen des Fachkräftenachwuchses

Staatssekretär Wolfgang Beck

Schirmherrin von Azubi4ID ist Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Sozialstaatssekretär Wolfgang Beck sagte bei der Preisverleihung: „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sorgen für einen fortschreitenden Wandel unseres Arbeitsalltages. Um den Wandel im Sinne der Beschäftigten zu gestalten, braucht es innovative Ideen des Fachkräftenachwuchses. Gerade Auszubildende können mit ihrem frischen Blick auf eingeschliffene Prozesse dazu beitragen, dass Arbeitsprozesse erleichtert und Beschäftigte entlastet werden. Die Landesregierung will diesem kreativen Potential mit der Preisverleihung zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. All die digitalen Ideen werden gebraucht, um als Wirtschaftsstandort zukunftsfähig zu bleiben.“

Sieger von Azubi4ID:

Erster Preis Handwerk: Pham Yen Vy, Do Thi Thu Hoan, Konditorei Block in Klosterhäseler, lernen Konditorin

Idee: Mithilfe einer App sollen Nicht-Muttersprachler bei der Ausbildung unterstützt werden. In der App können digitale Lernkarten selbst erstellt werden: Fotos, Fachbegriffe, Fragen und Erläuterungen werden auch in der Muttersprache hinterlegt. Durch das Erstellen digitaler Inhalte gibt es den ersten Lerneffekt. Dank der App können Auszubildende auf dem Handy immer auf die Lernkarten zugreifen.

Erster Preis Industrie: Iven Schlenther, Jonas Wiegand, Damian Peters, MÜNSMEDIA GmbH in Magdeburg, lernen Fachinformatiker

Idee: Die Projektidee „AI(t) the frog“ nutzt die wachsende Bedeutung künstlicher Intelligenz, um Mitarbeiter bei MÜNSMEDIA zu entlasten. Ein AI-Tool identifiziert vergessene Tickets und motiviert Mitarbeiter, diese zu bearbeiten. Längere Aufgaben werden terminiert, unangenehme nach dem „eat the frog“-Prinzip als Erstes am Arbeitstag erledigt.

Zweiter Preis: Theo Wendt, Tischlerei Hillger & Söhne GmbH im Salzatal, lernt Tischler

Idee: Die Angaben zur Verarbeitung von Lacken, Lasuren, Ölen oder Klebstoffen variieren oft recht stark, so dass insbesondere Auszubildende oft in der Gebrauchsanweisung nachlesen müssen. In einer App sollen die Datenblätter hinterlegt werden, so dass der Anwender sie leicht und überall, etwa auch auf der Baustelle, auf dem Handy nachlesen kann. Durch die App können Zeit, Papier und Ablagen gespart werden.

Dritter Preis: Jim Gebhardt, Steiner Behälter- und Apparatebau in Weißenfels, lernt Fachkraft für Metalltechnik

Idee: Container müssen regelmäßig gewartet und geprüft werden. Um den Prozess zu vereinfachen, sollen Container mit einem QR-Code und einer Containernummer versehen werden. Digital kann eine Historie hinterlegt werden, auf die der Reparaturbetrieb schnell zugreifen kann. Mit den digitalen Daten, so die Idee, kann eine Reparatur und das notwendige Material zielgenauer geplant werden. Zeit und Kosten können gespart werden.

Norman Balke
Fachbereichsleiter Bildungsprojekte Gräfestraße 24
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