Konjunktur: Stimmung gut – Betriebe erwarten Kostenanstieg

Konjunktur
Handwerkskammer Halle: Thomas Keindorf (r.), Präsident der Handwerkskammer Halle, und Lothar Dieringer, Geschäftsführer Dieringer GmbH in Halle (Saale).

Die Stimmung in den meisten Handwerken ist gegenwärtig sehr gut. „Trotz der guten Zahlen schwingt der Faktor Unsicherheit mit. Und der kann zum Gift für den notwendigen Aufschwung werden“, sagt Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle. „Insbesondere die Materialverknappung und die Preissteigerungen bei Werkstoffen und Produkten aber auch bei der Energie verstärkt die Bewertung der Wirtschaftslage.“

Zu den Konjunkturzahlen:

Die Frühjahrsbelebung und das Ende der Corona-Eindämmungsmaßnahmen lassen den Geschäftslageindex auf plus 49 klettern, neun Indexpunkte höher als im 2. Quartal. Gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal (plus 52) ist das geringfügig weniger. Die Konjunkturerwartungen der Betriebe sind mit Ausnahme der Kfz-Handwerke und teilweise der Handwerke für privaten Bedarf sehr positiv. Der Index lag mit plus 51 zehn Indexpunkte höher als im Vorquartal. 54 Prozent der Betriebe erwarten eine bessere, 7 Prozent eine schlechtere Geschäftslage.

Die Zahl der Beschäftigten ist stabil bei 65.000 Personen geblieben. Leichte Beschäftigungszuwächse verzeichnen vor allem die Ausbauhandwerke, Rückgänge werden aus den Handwerken für privaten Bedarf gemeldet.

Die Umsätze sinken um durchschnittlich zwei Prozent. Insgesamt meldeten 26 Prozent der Unternehmen steigende und 32 Prozent sinkende Umsätze. Ursachen könnten in der noch nicht überwundenen Kundenzurückhaltung und im zunehmenden Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten sowie deren hohe Preise liegen.

Die Auftragsreichweiten sind gegenüber dem Vorquartal (7,6) leicht gestiegen und liegen bei durchschnittlich 8,4 Wochen. Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe stieg um vier Punkte auf 87 Prozent.

Die Zahl der Mitgliedsbetriebe blieb im 3. Quartal weitgehend stabil (plus 9). Mit 13.373 Betrieben hat sich allerdings die Zahl seit dem Vorjahresquartal um 102 verringert.