Neue Vorschriften für Reiserückkehrer auf einen Blick

Flughafen
Flughafen. Foto: Skitterphoto/pixabay.com

Seit dem 1. August 2021 gelten für Reiserückkehrer neue Vorschriften bei der Einreise in die Bundesrepublik Deutschland.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung nun mit Wirkung zum 1. August 2021 auf der Grundlage des § 36 Abs. 8 und 10 Infektionsschutzgesetzes eine neue Corona-Einreiseverordnung beschlossen, die Neuregelungen für Reiserückkehrer in die Bundesrepublik Deutschland enthält. Die neugefasste Einreiseverordnung bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates. Sie gilt bis zum Ablauf des Jahres 2021 und ersetzt die Corona-Einreiseverordnung vom 12. Mai 2021. Die Vorschriften zu den Quarantäneregelungen gelten vorerst bis zum 30. September 2021. Im Übrigen sind die Beschlüsse der für den 10. August 2021 angesetzten Ministerpräsidentenkonferenz abzuwarten.

Wesentliche Änderungen

Alle Personen, die das zwölfte Lebensjahr vollendet haben, müssen bei der Einreise in die Bundesrepublik Deutschland über einen negativen SARS-CoV-2-Testnachweis, einen Genesenennachweis oder einen Impfnachweis verfügen. Diese Regelung gilt unabhängig davon, aus welchem Land und mit welchem Verkehrsmittel die Person einreist. Erfolgt die Einreise aus einem Virusvariantengebiet, ist ein negativer Testnachweis zwingend. Die Vorlage eines Impf- oder Genesenennachweises reicht nicht. Kontrolliert werden die Nachweise stichprobenartig an der Grenze. Sie sind auf Anforderung gegenüber der mit der polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs beauftragten Behörde vorzulegen.

Zudem werden Risikogebiete ab dem 1. August 2021 nicht mehr in drei, sondern nur noch in zwei Kategorien ausgewiesen. Differenziert wird künftig zwischen Hochrisiko- und Virusvariantengebieten. Damit soll die Handhabung der Verordnung für den Bürger verständlicher gemacht werden.

Hochrisikogebiet:

Als Hochrisikogebiete gelten Gebiete mit erhöhtem Risiko aufgrund besonders hoher Inzidenzen oder sonstiger quantitativer sowie qualitativer Faktoren. Für Reiserückkehrer aus diesen Gebieten besteht eine zehntägige Quarantänepflicht, die vorzeitig beendet werden kann, wenn ein Test-, Genesenen- oder Impfnachweis an die zuständige Behörde übermittelt wird. Im Fall der Übermittelung eines Testnachweises darf die Testung frühestens fünf Tage nach der Einreise erfolgt sein. Für Personen, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Quarantänepflicht nach einem Aufenthalt in einem Hochrisikogebiet fünf Tage nach der Einreise.

Virusvariantengebiet:

Als Virusvariantengebiete gelten Gebiete, in denen Hinweise auf Virusvarianten mit besonders gefährlichen Eigenschaften vorliegen. Dies ist vor allem der Fall, wenn Impfstoffe keinen oder nur einen eingeschränkten Schutz bieten. Für Personen ab dem vollendeten zwölfte Lebensjahr, die aus diesen Gebieten einreisen, besteht eine 14-tägige Quarantäneverpflichtung sowie eine Testnachweispflicht. Die Quarantänedauer kann nicht durch einen Impf- oder Genesenennachweis verkürzt werden.

Die Pflicht zur digtalen Einreiseanmeldung besteht nur bei der Einreise aus Hochrisiko- und Virusvariantengebieten.

1. Folgende Staaten gelten aktuell als Virusvariantengebiete (Stand: 2 August 2021):

  • Brasilien (Virusvariantengebiet seit 19. Januar 2021)
  • Uruguay (Virusvariantengebiet seit 6. Juni 2021)

2. Folgende Staaten gelten aktuell als Hochrisikogebiete (Stand: 2 August 2021:

  • Ägypten (Hochrisikogebiet seit 24. Januar 2021)
  • Andorra (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021)
  • Argentinien (Hochrisikogebiet seit 18. April 2021)
  • Bolivien (Hochrisikogebiet seit 24. Januar 2021)
  • Botsuana (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 7. Februar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Chile (Hochrisikogebiet seit 3. April 2021)
  • Costa Rica (Hochrisikogebiet seit 9. Mai 2021)
  • Ecuador (Hochrisikogebiet seit 31. Januar 2021)
  • Eswatini (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 31. Januar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Fidschi (Hochrisikogebiet seit 11. Juli 2021)
  • Georgien (Hochrisikogebiet seit 25. Juli 2021)
  • Indien (Hochrisikogebiet seit 7. Juli 2021)
  • Indonesien (Hochrisikogebiet seit 18. Juli 2021)
  • Iran (Hochrisikogebiet seit 24. Januar 2021)
  • Kolumbien (Hochrisikogebiet seit 24. Januar 2021)
  • Kuba (Hochrisikogebiet seit 18. Juli 2021)
  • Kuwait (Hochrisikogebiet seit 21. März 2021)
  • Lesotho (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 31. Januar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Libyen (Hochrisikogebiet seit 18. Juli 2021)
  • Malawi (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 7. Februar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Malaysia (Hochrisikogebiet seit 13. Juni 2021)
  • Mongolei (Hochrisikogebiet seit 13. Juni 2021)
  • Mosambik (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 7. Februar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Namibia (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 20. Juni 2021 – 31. Juli 2021)
  • Nepal (Hochrisikogebiet seit 7. Juli 2021)
  • Niederlande – inkl. der autonomen Länder und der karibischen Teile des Königreichs der Niederlande (Hochrisikogebiet seit 27. Juli 2021)
  • Oman (Hochrisikogebiet seit 20. Juni 2021)
  • Paraguay (Hochrisikogebiet seit 21. März 2021)
  • Peru (Hochrisikogebiet seit 3. April 2021)
  • Portugal inkl. der autonomen Regionen Madeira und Azoren – (Hochrisikogebiet seit 7. Juli 2021)
  • Russische Föderation (Hochrisikogebiet seit 7. Juli 2021)
  • Sambia (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 7. Februar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Seychellen (Hochrisikogebiet seit 14. Februar 2021)
  • Simbabwe (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 7. Februar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Spanien inkl. der Balearen und Kanaren (Hochrisikogebiet seit 27. Juli 2021; einfaches Risikogebiet vom 11. Juli 2021 bis 26. Juli 2021)
  • Südafrika (Hochrisikogebiet seit 1. August 2021; Virusvariantengebiet vom 13. Januar 2021 – 31. Juli 2021)
  • Sudan (Hochrisikogebiet seit 31. Januar 2021)
  • Suriname (Hochrisikogebiet seit 23. Mai 2021)
  • Syrische Arabische Republik (Hochrisikogebiet seit 31. Januar 2021)
  • Tansania (Hochrisikogebiet seit 14. März 2021)
  • Tunesien (Hochrisikogebiet seit 25. April 2021)
  • Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland inkl. der Isle of Man sowie aller Kanalinseln und aller britischen Überseegebiete (Hochrisikogebiet seit 7. Juli 2021)
  • Zypern (Hochrisikogebiet seit 11. Juli 2021)

Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks/Robert-Koch-Institut